Bewerbung beim Kult der eisigen Flamme
zu 1. (Erst etwas über euch persönlich):
So zuerst also etwas über mich privat. Mein Name ist Saskia und ich bin seit 28 Lenzen auf dieser schönen Welt unterwegs. Meine ersten Onlinerollenspielerfahrungen habe ich damals, da war ich noch unschuldige 16 Jahre, mit Meridian59 Online erlangt, gelangte von dort mit der gesamten Gilde in Everquest 1 zu einigen Ehren, besuchte voller Vorfreude das Everquest 2 Internat um schließlich in World of Warcraft vom ersten Tage an hängen zu bleiben. Stets, so sei dazu gesagt, auf Rollenspielservern oder zumindest, wenn diese nicht separat gegeben waren, Rollenspielgilden. Leider zwangen mich private Dinge dazu WoW beinahe zweieinhalb Jahre ruhen zu lassen, so dass das Spiel nach all den vielen Änderungen welche es durchlaufen hat sich für mich wie ein gänzlich Neues präsentiert. Was auch seinen Reiz hat.
Des Weiteren als private Information preis gegeben spiele ich seit nunmehr 14 Jahren Pen&Paper Rollenspiele. Begonnen mit den „klassischen“ Fantasysystemen wie DSA und D&D, über so genannte Dark Fantasy, als Beispiel sei hier Warhammer genannt, hin zu der wohl altbekannten Welt der Dunkelheit.
Was könnte euch noch interessieren? Hm. Nun ich bin mehr Rollenspielerin als Levelspielerin, soll heißen die Hexe welche ich damals auf dem Zirkel des Cenarius begonnen habe existiert dort noch immer. Und noch immer auf dem stolzen Level 47, welches ich nach knapp zwei Jahren erreicht hatte.
Auch bin ich privat und beruflich stark eingebunden, stehe halt mit beiden Beinen fest im Leben, und möchte deshalb als Vorwarnung gleich darauf hinweißen, dass ich eine Gelegenheitsspielerin bin. Mehr als zwei oder drei Abende die Woche für ein paar Stunden sind für mich leider nicht machbar.
So das klingt nun alles ziemlich steif nicht wahr? Nun keine Sorge. Ich habe durchaus meine lustigen Seiten, aber diese lernen die Leute meistens erst im Gildenchat hassen und lieben. *schmunzelt*
zu 2. (Grund warum ihr beitreten wollt und wie ihr von uns erfahren habt):
Der Grund ist ein recht einfacher: Spaß am Rollenspiel, auch oder gerade an der dunkleren Seite davon, und das interessante Konzept welches sich hinter eurer Gilde verbirgt. Ich durfte gestern bereits zwei nette Gespräche mit Mitgliedern des Kultes führen und habe insgesamt dadurch einen schönen und netten Ersteindruck von euch gewonnen.
Wie ich von euch erfahren habe? „Wer nicht fragt bleibt dumm…“ gibt es da einen Satz in der Titelmelodie einer Serie welche die älteren Semester vielleicht noch kennen. Ich stand im Hafen von Sturmwind neben einem eurer Mitglieder (Erschlagt mich! Steinigt mich! Mir fällt der Name partout nicht ein! *duckt und schämt*) welches mir freundlicherweise auf meine OOC Frage über die Gemeinschaft Auskunft gab.
zu 3. (Name eures Charakters mit dem ihr beitreten wollt):
Der Name wird, sofern er nicht vergeben ist, dass konnte ich hier von der Firma aus schlecht nachprüfen, Ellianora sein. Eine noch zu erstellende Magierin, spezialisiert wie gewünscht auf den Pfad des Eises. Wenn alles so läuft wie ich es mir wünsche vorstelle wird sie eine Schneiderin (ihr früherer Beruf, mehr dazu in der Charaktergeschichte) und der zweite Beruf sei noch dahin gestellt, bzw. ich bin gerne auch bereit einen Beruf zu ergreifen den die Gilde noch gebrauchen könnte (Kürschner um Leder ranzuschaffen o.ä.), sagt mir nur einfach Bescheid wenn es da etwas gibt.
zu 4. (Name eures jetzigen Charakters):
Saskía. Eine Kriegerin auf Stufe 20. Zuerst war meine Überlegung diese in die Gilde zu holen, doch dafür macht mir ihre freche, etwas trunkene Art zu viel Freude, als das ich diese aufgeben und sie in das verwandeln würde, was für die Gilde notwendig ist. Sie wird von daher auch als eine Zweitfigur weiterlaufen, sofern dies in der Gilde gestattet ist.
zu 5. (Rasse und Klasse):
Na da habe ich oben doch glatt etwas vorgegriffen. Mensch – Eismagierin)
zu 6 (Abteilung in der ihr arbeiten wollt):
Nun ich gestehe ich bin mir selbst noch nicht ganz einig darüber. Ich dachte daran, dass sie ihren Weg im Kult erst findet, evtl. durch einen Lehrer herangeführt wird. Wobei ich nicht weiß, inwiefern ihr interne Patenschaften oder ähnliches habt.
zu 7 (Gegebenenfalls weitere Informationen zu eurem Charakter):
Diesen Teil der Bewerbung möchte ich gerne in zwei Bereiche aufgliedern:
OOC Hintergrundinformationen und Vorstellungen über den Charakter, und schließlich eine kleine Geschichte über denselben.
Teil 1.:
Ich habe bisher im Kopf, dass Ellianora, eine junge Frau welche schon immer den Funken der magischen Begabung in sich trug, durch die erste große Seuche der Geißel nicht nur ihre Familie verlor, sondern auch einen Teil von sich selbst. Wer absolut hilflos mit ansehen muss wie geliebte Menschen sterben, der stirbt innerlich jedes Mal ein wenig mit. Vielleicht so weit, dass er zu glauben beginnt, dass eben jenes Übel das all das Leid über ihn gebracht hat die Lösung des ganzen Problems ist. Etwas für einen einfachen Menschen so übermächtig scheinendes wie die Geißel und ihre Seuche, kann sehr verlockend sein für einen zerrütteten und angegriffenen Geist.
Ellianora war zum Zeitpunkt der Seuche 16 Jahre alt und lebte in Rabenflucht (leider habe ich keine Informationen gefunden, ob dieser Ort durch die Seuche entvölkert und zerstört wurde oder durch etwas anderes, so dass ich mir die Freiheit nehme dies einfach einmal zu behaupten. Wenn es unpassend ist ändere ich es ab.) mit ihrer Familie, den Eltern, dem großen Bruder der ein Held in ihren Augen war zu jenem Zeitpunkt, war er doch ein strahlender Soldat in der Armee der Menschen, und ihrer kleineren Schwester.
Als all das Leid begann erfuhr sie zuerst, wie alle einfachen Menschen, nur, dass eine schreckliche Seuche in den Landen zu wüten begann und die Autoritäten scheinbar macht- und tatenlos zusahen. Sie ging zu jenem Zeitpunkt, wie in diesem Alter üblich, in eine Lehre bei einer Schneiderin in der Stadt, einer älteren Frau die für sie Mentorin und Großmutterersatz in einem war. Als die Seuche den Ort erreichte war fast niemand vor ihr gefeit. Beinahe die gesamte Bevölkerung wurde krank, die Toten erhoben sich aus den Gräbern des alten großen Friedhofes und innerhalb nur weniger Tage, ja Stunden, war das Leben das diese junge Frau bisher kannte nicht mehr. Sie musste hilflos mit ansehen, wie ihre Eltern und ihre kleine Schwester erkrankten. Sie pflegte sie, betete zum Licht für ihre Gesundheit und tat was sie konnte, und erkrankte selbst nicht. Bald begannen die Leute durchzudrehen, hirnlose Guhle und Zombies, nur darauf aus ihrem neuen Herren zu dienen. Nur wenige Tage nach dem Ausbruch der Seuche erreichte ein Trupp Soldaten Rabenflucht und begann mit den Säuberungen. Jeder wurde aufgegriffen und „gereinigt“ wie die begleitenden Priester es nannten. Ellianora hatte Angst vor diesen gerüsteten, verzweifelten Männern und flüchtete sich auf den ebenso unsicheren Friedhof. Ihr Verstand, zu diesem Zeitpunkt bereits völlig zerrüttet und an der Grenze der Belastbarkeit, wurde endgültig gebrochen, als die untoten Diener sie nicht angriffen. Es war eine logischer Überlegung: Die Untoten welche mich eigentlich angreifen müssten tun es nicht. Die Menschen welche mir eigentlich helfen müssten greifen mich an. Also muss ich bereits untot und ein Monster sein, andernfalls wäre es doch nicht so… oder?
Das Mädchen zog sich so tief sie nur konnte in die Katakomben zurück, begann sich, wie die Guhle um sie herum, von totem Fleisch und Kriechgetier zu ernähren. Mehrere Jahre lang benahm sich diese lebende junge Frau wie die Monster um sie herum. Mehrere Jahre lang dachte sie nicht, lebte sie nicht, existierte sie lediglich. Eines Tages jedoch geschah etwas…
Elli? Elli bist du da?Die in nur noch wenige Fetzen ehemals robuster Bauernkleidung gehüllte Gestalt drehte sich hastig und wie ein Tier knurrend herum, als sie unbekannte Geräusche hörte, versuchte mit schief gelegtem Kopf herauszufinden woher sie kamen. Unter all dem Schmutz und Blut schien sich eine junge Frau zu verbergen, oder das, was von ihr übrig war. Rabenschwarzes Haar hing strähnig und fettig in ihr Gesicht und den Rücken herab. Rippen und Gelenke waren unter der gespannten Haut zu sehen bei jeder Bewegung.
Elli? Wo bist du?Wieder fuhr die Kreatur herum, enthüllte für einen kurzen Moment ein Gesicht, das einmal hübsch gewesen sein mochte, ehe es so abgemagert war, dass es mehr einem Totenschädel glich. Ein langgezogenes, dumpfes Heulen entrang sich ihrer Kehle und die Finger krümmten sich den Klauen eines angriffsbereiten Tieres gleich, während die braunen Augen aufmerksam jeden Winkel der alten Katakombe absuchten. Schnüffelnd hob das Wesen den Kopf, doch da war nichts. Kein fremder Geruch.
Elli? Warum hörst du mich nicht?Ein schwacher Lichtschimmer, wie von einer Kerze die in dichtem Nebel entzündet wird, erschien in ihrem Augenwinkel. Zischend, mit halb geöffnetem Mund, dreht sie sich diesem vorsichtig zu. Ihre Augen sahen, doch ihr Verstand begriff nicht. Dort stand ein Mensch, Fleisch, frisches Fleisch, doch es roch nicht, als wäre es gar nicht vorhanden.
Ein kleines, halb durchsichtige Mädchen sah mit traurigen Augen zu der Gestalt vor sich.
Elli? Was ist passiert? Wo sind die Anderen? Wo sind Mutter und Vater? Ich habe Angst.
Wie ein Tier umrundete die Kreatur die Erscheinung. Immer wieder schnüffelnd, immer wieder mit den zu Klauen gekrümmten Fingern testend nach ihr greifend. Das kleine Mädchen hielt ihr stets den Blick zugewandt.
Erkennst du mich denn nicht? Elli ich habe Angst! Hilf mir! Beschütze mich! Bitte! Ich bin es doch! Maria!In den Augen der Kreatur blitzte es kurz auf, Verwirrung zeigte sich in dem jungen Gesicht. Langsam und unsicher wich sie vor der Erscheinung zurück.
„N… Neeeeiin….“ ein langgezogener, hohler Laut, der Erste seit vielen Jahren, hallte durch die Katakomben als die Kreatur auf die Knie sank.
„Toooot… .aaaalleeeee…..“
Die Gestalt des Kleinen Mädchens lächelte traurig.
Ich bin nicht tot. Ich bin verloren. Zwischen Leben und Tot gefangen. Hilf mir. Bitte. Hilf mir. Lass mich nicht noch einmal im Stich! Du hättest bei uns sein sollen! Bei mir!Aufschreiend griff sich die Kreatur an den Schädel, raufte sich die Haare und kauerte sich in einer Ecke der Katakombe zusammen, unfähig der Erscheinung des kleinen Mädchens zu entrinnen.
„Wollte… helfen…“
Es ist noch nicht zu spät! Du kannst mich retten. Höre mir zu… höre zu!Und die Kreatur hörte zu…
Einige Wochen Später.
Durch die Gassen des Altstadtviertels von Sturmwind bewegte sich eine junge Frau scheinbar ziellos umher. Sie war keine Schönheit aber durchaus nicht unangenehm zu betrachten mit ihrer blassen Haut und den rabenschwarzen Haaren. Während ihre Bewegungen teilweise unsicher wirkten, so war es der Blick ihrer dunkelbraunen Augen nicht. Dieser glitt langsam und taxierend über die Häuser und Gassen.
„Wie soll ich sie finden, Schwesterchen.“ murmelte die Gestalt leise vor sich hin.
„Wie soll ich mich ihnen als Dienerin unseres Lords anbieten. Was könnte ich ihnen schon bieten, ich bin zu dumm sie zu finden.“
Du bist nicht dumm, Schwesterchen. Du hast Macht in dir. Den Funken der Magie. Das haben nicht viele. Du bist etwas Besonderes. Sie werden deinen Wert erkennen. Du musst dich hocharbeiten. Musst ihnen zeigen, dass du es wert bist.Ellianora nickte langsam, in ihr Selbstgespräch vertieft und ging weiter durch die Straßen. Sie war so in Gedanken versunken während des Gespräches, dass sie die beiden Männer nicht bemerkte, welche in einigem Abstand hinter ihr liefen. Einer gekleidet wie ein Kaufmann, der andere wie ein einfacher Bauer. Und doch hatten sie etwas gemein.
„Ein interessantes Experiment.“
Der Bauer schmunzelte, während der Kaufmann redete.
„Ein sehr interessantes. Der Lichkönig wird zufrieden sein mit dir. Wenn dieses Experiment glückt, so werden wir bald einige weitere Personen suchen, deren Verstand… offen für Neues ist. Wie lange willst du den Geist noch bei ihr lassen?“
Der Bauer kicherte leise.
„Er ist schon längst nicht mehr bei ihr. Sie ist irre. Vollkommen fern von dieser Welt. Ich habe ihr nur einen Anstoß gegeben und nun bildet sie sich alles ein. Weißt du wie man einen wahnsinnigen Verstand zu einem der gefährlichsten der Welt macht? Rede ihm ein, er sei normal, aber ohne die Beschränkungen der Normalität.“
Beide Männer nickten, als die junge Frau einer Katze nachblickte, welche in einer Seitengasse verschwand. Nach einem kurzen Blick ob jemand sie beobachtete zückte sie einen Dolch und folgte ihr, sich vorfreudig und mit hungrigem Blick die Lippen leckend.
„Ich verstehe. Ja ich verstehe voll und ganz.“
So ich hoffe ihr werdet von dem Text nun nicht erschlagen und freue mich auf Kommentare zu meiner Bewerbung.
